Gründe für eine Haushaltsauflösung gibt es viele. Wer mit seinem Partner zusammenziehen will, muss sich häufig von Dingen trennen und eine Wohnung oder ein Haus entrümpeln. Auch bei einem Umzug ins Seniorenheim oder im Todesfall steht die Auflösung eines Haushaltes an.
Zeitaufwand und Kosten hängen davon ab, ob man selbst entrümpeln will oder sich an einen Profi wendet.
Wir zeigen, welche Möglichkeiten es gibt und worauf zu achten ist.
Was kostet eine Haushaltsauflösung in Eigenregie?
Das hängt von sehr vielen Faktoren ab. Unter anderem davon, ob man sich einen Container bestellt oder nicht. Ob man zum Beispiel Sperrmüll oder Elektroschrott abholen lässt oder selbst zum Wertstoffhof bringt.
Neben einem großen Zeitaufwand muss man auf jeden Fall mit diesen Kostenpunkten rechnen:
– Kosten für Entsorgung auf dem Wertstoff- oder Recyclinghof
– Transportkosten
– Container für Mischmüll oder Sperrmüll
– Stellgenehmigung und Parkverbot
Was kostet ein Container für Sperrmüll?
Die Preise für Sperrmüllcontainer hängen von der Größe und Standzeit des Containers ab, von den Entsorgungsgebühren vor Ort und den An- und Abfahrtswegen vom Standort zum nächsten Wertstoff- oder Recyclinghof.
Üblicherweise bestellt man einen Container mit 3, 5 oder 10 Kubikmeter Fassungsvermögen. Für 3 Kubikmeter werden 150 bis 350 Euro fällig, für 5 Kubikmeter zwischen 250 und 450 Euro. Bei 10 Kubikmetern schlagen mindestens 350 bis 650 Euro zu Buche. Je nach Region kann es aber auch bis zu 900 Euro kosten. Die Preise beinhalten die Mietzeit von 7-14 Tagen, den Liefer- und Abholservice und die Kosten für die Entsorgung.
Tipp: Es ist oft schwierig zu schätzen, welche Containergröße man tatsächlich braucht. Lassen Sie sich am besten vom Unternehmen, bei dem Sie den Container mieten, beraten. Achten Sie auch genau auf die Vertragsbedingungen. Zum Beispiel darauf, ob im Preis 7 oder 14 Tage Miete enthalten sind und ob sich die Firma um die Stellgenehmigung kümmert, oder Sie das selbst erledigen müssen.
Was kostet eine Stellgenehmigung oder ein Halteverbot?
In vielen Fällen kann der Container nicht auf dem eigenen Grundstück stehen. Dann muss man auf das öffentliche Straßenland ausweichen. Dafür muss bei der zuständigen Stadt oder Gemeinde ein Antrag gestellt werden. Die Kosten dafür kann man nicht genau beziffern, weil sie regional sehr unterschiedlich ausfallen, von der Höhe der Bearbeitungsgebühren für die Stellgenehmigung abhängen und davon, wie lange der Container stehen bleiben soll. Viele Unternehmen, die Container vermieten, bieten an, sich auch gleich um die Stellgenehmigung zu kümmern. Allerdings kann es sein, dass dann auch noch Gebühren seitens der Firma fällig werden.
Damit der Platz vor dem Haus auch frei ist, wenn der Container kommt, sollte man bei der Stadt oder Gemeinde zusätzlich Halteverbotsschilder anmieten. Dafür zahlt man in der Regel Bearbeitungs- und Aufstellgebühren. Je nach Region liegen die zwischen 80 und 180 Euro.
Tipp: Die Bearbeitung von Stellgenehmigung und Halteverbotsschildern kann einige Zeit dauern. Stellen Sie den Antrag also rechtzeitig. Auf jeden Fall mindestens 14 Tage, am besten aber einen Monat vor dem Liefertermin des Containers. Informieren Sie sich über festgelegte Standzeiten und Verlängerungsoptionen.
Welche zusätzlichen Kosten entstehen durch die Entsorgung?
Wer die Haushaltsauflösung in Eigenregie durchführen möchte, muss sich auch darum kümmern, den Müll richtig zu entsorgen. In einem Haushalt fallen neben dem klassischen Sperrmüll etliche andere Sorten von Abfall an. Von Elektrogeräten über Speisereste, Textilien, Papier, Pappe bis hin zu Batterien und Lampen. Ein Sperrmüllcontainer reicht also oft nicht. Es kommen Container für Sondermüll oder Mischmüll in Frage. Diese kosten allerdings auch mehr.
Tipp: Häufig bieten Entsorgungsstellen oder Deponien Mietcontainer an. Bei großen Mengen an Hausrat, der entsorgt werden soll, bietet sich diese Variante an. Die Profis können dann auch helfen, den Müll korrekt zu sortieren.
Was kostet die Haushaltsauflösung bei den Profis?
Die Frage kann nicht pauschal beantwortet werden, weil die Kosten von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden. Es kommt nicht nur auf die Größe des Hauses an, sondern auf darauf, wieviel in den Jahren angesammelt wurde. Außerdem muss folgendes mit einberechnet werden:
– Art des Hausrates, der entsorgt werden muss
– Eventuelle Entsorgung von Sondermüll
– aktuelle Entsorgungspreise in der jeweiligen Region
– Anfahrtsweg und Parkmöglichkeiten
– Zugänglichkeit, des Objektes
– Gehören Kellerräume, Garage und Garten dazu
– Dauer der Entrümpelung
– Anzahl der benötigten Mitarbeiter
– Zusatzleistungen wie Renovierung und Streichen
– Werden Eigenleistungen vom Auftraggeber erbracht
Bei einer Haushaltsauflösung in einem Haus mit 150 Quadratmetern muss man mit 2.500 bis 5.000 Euro rechnen. Die Entrümpelung eines Kellers kostet etwa 10 bis 50 Euro pro Quadratmeter, für das Ausräumen der Garage werden etwa 15 bis 30 Euro pro Quadratmeter fällig. Natürlich kann man Pauschalpreise für Wohn- und Nebenräume vereinbaren.
Bei einer reinen Wohnungsauflösung kommen Kosten von 20 bis 60 Euro pro Quadratmeter zusammen.
Tipp: Manche Unternehmen werben mit „Verwertbares wird angerechnet“. Das bedeutet, dass die Firma bestimmte Gegenstände aus dem Hausrat verkauft und das reduziert den Preis der Haushaltsauflösung.
Wie kann man die Kosten weiter senken?
Wer keine Fristen einhalten muss und genügend Zeit zur Verfügung hat, kann im Vorfeld der Haushaltsauflösung verwertbare Dinge aussortieren und verkaufen. Auf Flohmärkten oder auf bestimmten Internetplattformen. Alles, was sich nicht veräußern lässt, kann verschenkt werden. Wohlfahrtsverbände oder Sozialkaufhäuser freuen sich immer über Möbel, Kleidung oder Haushaltsgeräte. Das reduziert die Menge an Hausrat, der bei der Haushaltsauflösung anfällt und damit auch die Kosten. Verschenken ist immer noch günstiger, als entsorgen und durch den Verkauf von Dingen, kann die Entrümplung finanziert werden.
Außerdem kann man einen Termin bei der Müllabfuhr für das Abholen von Sperrmüll vereinbaren. Das ist in manchen Regionen kostenfrei. Auch viele Recycling- oder Wertstoffhöfe entsorgen kleinere Mengen Sperrmüll gratis.
Was ist von kostenlosen Entrümpelungen zu halten?
Wenn man über das Angebot einer kostenlosen Haushaltsauflösung stolpert: Finger weg! In den meisten Fällen sind diese Leistungen unseriös. Sie rechnen sich nur, wenn zum Beispiel illegal entsorgt wird. Oder aber, wenn sich Möbel und Hausrat gewinnbringend verkaufen lassen. Ist das nicht der Fall, versuchen manche Anbieter noch während der Haushaltsauflösung den Preis nach oben zu treiben.
Manche Kunden mussten es auch schon erleben, dass am Tag der Entrümpelung nur Verwertbares aufgeladen wurde und der Anbieter einfach verschwunden ist. Tipp: In der Entrümpelungsbranche sind auch einige schwarze Schafe unterwegs. Ein seriöser Anbieter wird das Haus oder die Wohnung besichtigen und Ihnen ein Angebot machen.
Fazit
Die Haushaltsauflösung selbst zu machen ist zwar preiswerter als eine Entrümplung vom Profi. Allerdings kostet das auch viel Zeit, Kraft und Nerven. Man sollte bedenken, dass es ein riesiger Aufwand ist, ein vollständiges Haus oder eine Wohnung auszuräumen. Auch emotional ist so ein Unterfangen nicht zu unterschätzen.
Einfacher wird es, wenn man einen Container mietet und abholen lässt. Das Unternehmen übernimmt dann auch die Entsorgung.
Beauftragt man ein professionelles Unternehmen, muss man sich um gar nichts kümmern. Ist alles genau abgesprochen, muss man bei der Entrümpelung nicht einmal dabei sein. Wohnung oder Haus werden besenrein hinterlassen und man kann sich sicher sein, dass auch alles korrekt entsorgt wird.